FAQs (Häufige Fragen)
Mit keinem anderen Verkehrsmittel gelangt man so schnell und gleichzeitig kostengünstig in die Erlanger Innenstadt wie mit dem Fahrrad. Es macht außerdem Spaß und man tut nebenbei noch etwas für seine Gesundheit – und die der anderen. Außerdem stellt es eine wesentlich kleinere Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer:innen dar als der motorisierte Verkehr. Fahrräder sind das moderne urbane Transportmittel schlechthin: Sie produzieren 0 Gramm C02, Feinstaub oder Stickoxide, sind sehr leise und brauchen deutlich weniger Platz als Autos. Wenn in Erlangen also mehr Menschen auf das Fahrrad umsteigen, ist das gut für alle.
Der Radentscheid Erlangen ist ein Bürgerbegehren einer freien Bürgerinitiative, die an keine politische Partei andockt. Mit dem Radentscheid setzen wir uns für eine bessere Fahrrad-Infrastruktur in Erlangen ein. Wenn das notwendige Quorum (ca. 5.000 Unterschriften) erreicht ist, wird es dem Erlanger Stadtrat vorgelegt. Dieser kann es annehmen, einen Kompromiss mit uns aushandeln oder ablehnen. Im Fall einer Ablehnung kommt es zu einem Bürgerentscheid.
Eine Petition hat keine rechtsgültige Folge, sie ist eher ein Stimmungsbild. Das Bürgerbegehren / der Bürgerentscheid hat aber fest definierte, klare Folgen und bietet so die einmalige Möglichkeit WIRKLICH etwas zu bewegen. Wir möchten uns nicht länger mit Floskeln abspeisen lassen – wir wollen Fakten schaffen.
Es gibt an sich keinen vorgegebenen zeitlichen Rahmen für die Unterschriftensammlung. Allerdings ist der politische Druck deutlich höher, wenn in vergleichsweise kurzem Zeitraum viele Bürger:innen unterschreiben. Daher bemühen wir uns, das Ziel möglichst schnell zu erreichen. Vielleicht schaffen wir es ja, das Jahr 2020 bereits mit einem erfülltem Meilenstein “5.000 Unterschriften gesammelt” zu beginnen? Gerne würden wir bei Einreichung des Bürgerbegehrens aber deutlich mehr Unterschriften (> 10.000) vorweisen, um unseren Forderungen eine größere demokratische Legitimation zu verleihen. Dafür benötigen wir eure Unterstützung – sammelt, spendet, macht den Radentscheid bekannt!
Aktuell planen wird das Bürgerbegehren im Frühjahr 2020 (ca. Mitte April) einzureichen.
In Erlangen geht es uns Radfahrer:innen im Vergleich zu anderen Städten gut, das ist unbestreitbar so. Erlangen hatte sich in der Vergangenheit zu Recht einen Ruf als Fahrradstadt erworben. Leider lässt sich diese Engagement Pro Fahrrad aber in der neueren Stadtentwicklung nicht mehr weiter in dem Maße beobachten, wie es wünschenswert wäre. Viele neue Bauprojekte haben den Radverkehr nicht in ausreichendem Maße berücksichtigt. Als Beispiel: Die Verbindungsbrücke von Bruck nach Eltersdorf ist so schmal, dass zwei Räder mit Kinderanhänger nicht aneinander vorbeikommen würden. Wir möchten, dass die Fahrradstadt auch in Zukunft diesem Namen gerecht werden kann. Und: besser geht immer! Im Vergleich mit Städten wie Münster, Utrecht, Oslo, Kopenhagen gibt es auch in der Fahrradstadt Erlangen noch viel Luft nach oben.
Wir fordern mehr sichere Kreuzungen, schnellere Radverbindungen und besonders auch mehr bedarfsgerechte Fahrradabstellanlagen – auch für Lastenräder. Menschen jeden Alters und unabhängig von Geschlecht und Fitness sollen gerne und sicher Rad fahren können.
Natürlich können nicht alle Fahrten mit dem Fahrrad gemacht und große Dinge transportiert werden. Im Gegenzug werden aber nicht mit jeder Fahrt große Dinge transportiert. Viele der Fahrten, die im Moment noch mit anderen Transportmitteln zurückgelegt werden, könnten – mit der richtigen Infrastruktur – ganz einfach mit dem Fahrrad gemacht werden. Der Radentscheid sorgt für schnelle und sichere Wegeverbindungen, sichere Abstellplätze und somit für attraktive Alltagswege.
Alle Verkehrsmittel sollen ihren Platz haben in Erlangen, denn es gibt unterschiedliche Gründe für die individuelle Wahl jedes Einzelnen. Aber ÖPNV, Fahrrad und Fußverkehr fördern das Wohl aller Menschen in der Stadt: Sie schonen die Umwelt, fördern die Gesundheit der Bürger, sorgen für bessere Luft, weniger Lärm und beleben den öffentlichen Raum. So wird die Stadt lebenswerter, sicherer, ruhiger und gesünder. Das ist im Interesse aller Bürger:innen.
Selbst in einer Stadt mit vielen Radfahrenden und kurzen Wegen wie Erlangen werden Wege zwischen 5 und 10 Kilometern Länge immer noch viel zu oft mit dem Auto zurückgelegt. Mit der richtigen Straßengestaltung wäre es für die meisten Menschen ein Leichtes, einen größeren Teil dieser Wege mit dem Fahrrad zurückzulegen.
Während die meisten Langstrecken sicher weiter mit Bus, Auto oder Zug zurückgelegt werden, gibt es bei der großen Mehrheit der Fahrten, den Kurzstrecken, noch viel Spielraum für den Wechsel des Verkehrsmittels. Dass Radfahren für einige Langstrecken nicht geeignet ist, ist kein Grund dafür, bei der Bereitstellung von Radwegen für Kurzstrecken zu versagen.
Lastenräder bieten eine gute Möglichkeit, auch Transportfahrten mit dem Rad zu erledigen. Aus diesem Grund fordern wir eine breites Angebot von unkompliziert ausleihbaren Lastenrädern.
Obwohl es die Fahrt zwischenzeitlich verlangsamt, wenn man mit dem Auto oder Bus hinter einer/m Radfahrer:in fährt, ist es unwahrscheinlich, dass dies am Ende die Fahrzeit verlängert. Staus werden durch den Autoverkehr verursacht, insbesondere durch die Warteschlangen an Kreuzungen.
Tatsächlich würde die Umverteilung von Platz auf den Straßen zugunsten des Radverkehrs die Straßen effizienter für den Transport von Menschen machen. Eine typische Kraftfahrzeug-Fahrspur kann rund 2.000 Personen pro Stunde transportieren. Auf derselben Fläche – diesmal als Fahrradinfrastruktur – könnten rund 10.000 Personen pro Stunde befördert werden.
Der Autoverkehr wird durch die geplanten Maßnahmen nicht nur fließender, sondern auch entspannter, da durch getrennte Bereiche wesentlich weniger Konflikte im Verkehr entstehen. Best-Practice-Beispiele wie Kopenhagen oder die Niederlande zeigen, dass ein starker Radverkehr, der größtenteils getrennt vom motorisierten Verkehr geführt wird, die Grundlage eines effizienten Verkehrssystems ist und ein entspannteres Miteinander im Verkehr ermöglicht.
Das Gegenteil ist der Fall: Eine gut ausgebaute Radinfrastruktur entschärft die Konflikte zwischen Autofahrer:innen, Fußgänger:innen und Radfahrer:innen.
Wir führen keinen Glaubenskrieg, sondern lassen uns von guten Argumenten leiten. Im Endeffekt möchten alle – entsprechend ihrer Bedürfnisse – schnell, komfortabel, sicher, günstig, gesund, und möglichst umweltfreundlich an ihr Ziel gelangen. Das Rad sollte dabei eine Option für jeden sein, auch für Kinder und Senior:innen. Mithilfe der räumlichen Trennung von Autofahrbahn und Radwegen, sowie einsehbaren Kreuzungen werden Konflikte zwischen motorisiertem Verkehr und Radverkehr reduziert. Auch Autofahrer:innen profitieren vom Radentscheid Erlangen, wenn sie keine Angst mehr haben müssen, Radfahrer:innen zu überfahren und zudem weniger im Stau stehen, weil einige Autofahrer:innen aufgrund der guten Bedingungen auf das Rad gewechselt haben.
Desweiteren fordern wir Mobilitätspunkte und eine bessere Vernetzung der verschiedenen Verkehrsmittel, die es attraktiver machen, nachhaltig, gesünder, stressfreier und effizienter zum Ziel zu gelangen.
Einrichtungen für den Fahrradverkehr sind immer günstiger als gleichartige Einrichtungen für den Autoverkehr. Auf Grund der Bevorzugung für Autos in den vergangenen Jahrzehnten besteht jedoch ein Aufholbedarf für Radwege, weswegen jetzt ein Umsteuern erforderlich ist. Gute Radwege kosten Geld, und das ist auch in Ordnung: Wir gewinnen enorm an Lebensqualität und investieren in die Zukunft Erlangens. Das Rad belastet, anders als einige andere Transportmittel, nicht die Umwelt, produziert keine giftigen Abgase und verursacht keinen Lärm. Durch mehr Bewegung wird das Gesundheitssystem massiv entlastet. Hinzu kommt der Rückgang schwerer Verkehrsunfälle. Auch der Unterhalt von Fahrradwegen ist deutlich günstiger als der von Autostraßen. Langfristig wird also viel Geld gespart und ein volkswirtschaftlicher Nutzen erzielt. Laut einer 2016 veröffentlichten, europaweiten Studie bringt jeder, der regelmäßig mit dem Rad zur Arbeit oder zum Einkauf fährt, der Volkswirtschaft jährlich einen Nutzen von mehr als 1.000 Euro pro Kopf. Eine weitere Erhebung aus dem Jahr 2015 besagt, dass jeder mit dem Auto gefahrene Kilometer einen volkswirtschaftlichen Schaden von 17 Cent verursacht, jeder mit dem Fahrrad zurückgelegte Kilometer dagegen einen volkswirtschaftlichen Nutzen von 18 Cent.
Die 10 Ziele des Radentscheids sind keine Luxusforderungen für die Fahrradstadt Erlangen, sondern ein vernünftiger Kompromiss mit guten langfristigen Investitionen. Außerdem können, wo es ausreichend ist, viele praktikable Lösungen – wie z.B. Fahrradstraßen – schnell mit Pinsel und Farbe umgesetzt werden.
Nein. In Anbetracht der aktuellen Situation (Klimakrise; steigende Anzahl getöteter Radler:innen im Straßenverkehr) ist eine gewisse Radikalität angebracht. Zumal praktisch alle davon profitieren: Eine verstärkte Nutzung des Fahrrads entlastet die Straßen auch für Autos und verringert die Staus – durchaus also auch im Interesse von Autofahrer:innen.
Wichtig ist uns auch, dass wir das sichere Miteinander aller Verkehrsteilnehmer stärken wollen. Dazu gehört genauso, ein korrektes und rücksichtsvolles Verhalten der Radfahrer:innen zu fordern. Siehe dazu auch:
Ziel 7: Mehr Miteinander im Straßenverkehr für mehr Sicherheit
“[…] Darüber hinaus setzt sich die Stadt dafür ein, dass Verstöße wie „Geisterradeln“ und Fahren ohne Licht verstärkt geahndet werden. Sie bemüht sich bei den zuständigen Landesbehörden um die Einrichtung einer ständigen Polizei-Fahrradstaffel. Durch Aufklärungskampagnen fördert die Stadt gegenseitige Rücksichtnahme im Straßenverkehr.”
Wir sind eine Gruppe Erlanger Bürger:innen, die den Radverkehr stärken wollen. Wir verfolgen keine finanziellen Interessen und sind nicht parteipolitisch gebunden. Wir machen uns stark für eine lebenswerte, umweltfreundliche und sichere Stadt sowie für ein friedliches Miteinander aller Verkehrsteilnehmer:innen. Wir sind überzeugt davon, dass eine Verkehrswende möglich ist – viele Beispiele aus anderen Städten und Ländern beweisen das.
Gewissermaßen wollen wir mit den 10 Zielen Erlangen zur Fahrradhauptstadt Deutschlands machen, die (wieder) eine Vorreiterrolle einnimmt.
Wir wollen beispielsweise erreichen:
- gut ausgebaute und sichere Wege, insbesondere auch für besonders schützenswerte Bevölkerungsgruppen, z.B. Kinder
- Stärkung der Attraktivität des Pendlerverkehrs per Rad durch gute Anbindung der Stadtteile
- Verstärktes Angebot von Lastenrädern, um auch für Einkaufsfahrten etc. eine Alternative zum Auto zu schaffen
- Das Miteinander in der Stadt verbessern, indem Ärgernisse wie Geisterradler, wild abgestellte Fahrräder etc. durch vorausschauende Planung vermieden werden
Die genauen Ziele sind einsehbar unter:
- Aktiv mitwirken: Es gibt viel zu tun und jede Menge spannender Aufgaben, bei denen du dich im Rahmen deiner zeitlichen Möglichkeiten einbringen kannst. Sprich uns einfach an! Kontakt siehe: https://www.radentscheid-erlangen.de/kontakt
- Finanziell unterstützen: Um den Radentscheid bekannter zu machen, benötigen wir Flyer, Plakate etc. Dafür sind wir auf Spenden angewiesen. Spenden kannst du hier: https://www.radentscheid-erlangen.de/spenden
- Das Thema bekannt machen: sprich mit deinen Freunden, Bekannten, Kollegen, Verwandten darüber. Erkläre, warum der Radentscheid Sinn macht und motiviere deine Gesprächspartner, zu unterschreiben bzw. bei einem späteren Bürgerentscheid ihre Stimme für unsere Ziele abzugeben. Du kannst dir die Unterschriftenliste hier ausdrucken: https://radentscheid-erlangen.de/unterschreiben/